Der Ambivalente Schlaf

Wie vielleicht bekannt ist, bin ich häufig auf Pinterest unterwegs, um allerlei wundervolles zu sammeln. Ab und an finde ich auch Sprüche, die mich bewegen, weil sie mich provozieren, die Wahrheit abbilden, mich amüsieren, oder einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen.

Dieser Spruch ist einer davon:

Sleep doesn't help ifi t's your soul thats tired Schlaft hilft nicht, wenn es deine Seele ist, die müde ist sun gazing mond wolken mädchen schlafen sterne

Ich "reibe" mich etwas an diesem Satz, weil ich ihn manchmal so passend finde und manchmal überhaupt nicht.

 

In manchen meiner schwierigen Phasen schlafe ich sehr viel, weil ich ansonsten absolut nichts mit mir anzufangen weiß. Oder weil ich einfach unfassbar müde bin und nicht darum herum komme, täglich etwa 10 Stunden zu schlafen.

 

Allerdings schlafe ich auch in Phasen viel, in denen ich viel aufnehme an Erfahrungen. Meist neuen Erfahrungen oder tiefen, grundlegenden Erfahrungen und dann das Gefühl habe, dass der Schlaf mir hilft sie zu verarbeiten. 

 

Ich kenne somit Momente in denen die Seele müde ist und Schlaf nicht hilft, aber auch Momente in denen der Schlaf sehr viel hilft und die Seele erschöpft ist.

In beiden Situationen habe ich aber, je nach Stimmung, eine ambivalente Beziehung zum Schlaf: In den schwierigen Phasen genieße ich es manchmal einfach darin zu versinken, allerdings habe ich manchmal auch das Gefühl in einen Sumpf gesogen zu werden.

In den aufwühlenden Phasen möchte ich meist mehr machen, mehr erleben und der Schlaf hindert mich daran, oder aber er stellt erholsame Ruhepole dar.

 

Ich komme manchmal mit dem Schlaf einfach nicht zurecht: Ich habe so unterschiedliche Schlafphasen - mal fällt es mir sehr leicht einzuschlafen, zu egal welcher Zeit, mal wälze ich mich stundenlang herum, obwohl ich unfassbar müde bin.

Früher war das angenehmer . . . 

 

Und die große Problematik, auf die mich das obige Bild noch einmal aufmerksam machte: Wie kann ich meine Seele wieder "erquicken", wenn nicht durch Schlaf? 

Durch mehr dieser "seelischen Ratgeber", die einen auffordern nach draußen zu gehen, ein Bild zu malen, oder einfach ein entspannendes Bad zu nehmen?

Diese durchaus gut gemeinten alternativ Angebote helfen mir nur, wenn es auch ein Mittagsschläfchen, oder ein gemütlicher Gammelnachmittag auf Kueks Couch helfen würden, aber in den richtig komplizierten Situationen sind sie auch nicht hilfreich. Irgendwie. Sie lenken maximal genauso wenig ab, wie ein kleiner Powernap.

 

Ich hab es für mich als hilfreich empfunden, wenn die Seele müde ist und ich schon viel geschlafen habe, so viel, dass ich gerade nicht mehr schlafen kann, mich ablenken zu lassen, ergo um Hilfe zu bitten. Dann klopfe ich bei meinen Mitbewohnern an und frage sie, ob wir einen Film zusammen schauen können. Bitte.

Oder wenn keiner da ist ein Buch zu lesen und mich damit abzulenken.

Bis zu dem Punkt, wo ich ein Gespräch aufsuche, weil nichts mehr hilft.

Und manchmal sind die Gespräche gut und helfen mir und meiner Seele weiter und manchmal nicht, dann warte ich, bis sie sich wieder beruhigt hat.

 

Bis jetzt war das eigentlich immer der funktionierende Ablauf und bis auf weiteres werde ich ihn beibehalten. Es ging noch immer gut  : )

Bildquelle: http://www.dumpaday.com/quotes/quotes-of-the-day-11-pics-37/

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