Arbeiten - Berufsfindung I


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Arbeiten.

 

 

Mir ist es wirklich ein Rätsel, wie Menschen arbeiten können.

Also so richtig.

So mit 40-Stunden-Woche, für ne lange Zeit im selben Feld, unbefristete Stelle, … in mir löst das Panik aus.

 

Ich kann mir noch nicht gänzlich erklären, woher diese Panik kommt.

 

In der glücklichen finanziellen Situation nicht neben der Schule arbeiten zu müssen, fing ich erst in den letzten Semestern des Studiums an in einem Büro bei der Buchhaltung zu helfen und in einer Schule Pausen- und Hausaufgabenbetreuung zu übernehmen.

 

Das heißt nicht, dass ich davor „nichts“ gemacht hätte. Ehrenamtlich Arbeit ist ja auch irgendwie Arbeit. Aber eben nicht so richtig.

 

Mit Abschluss meines Studiums ging ich erst nach 2 Monaten der Arbeitslosigkeit in meinen ersten befristeten Job.

Im wesentlichen (und auch im unwesentlichen) war es eine Anstellung in dem Bereich, den ich vorher ehrenamtlich gemacht hatte (christliche Jugendsozialarbeit), nur an einem anderen Ort.

Trotzdem überfluteten mich diverse Problematiken: Ich war die einzige Angestellte des Vereins (Pfarrer und Gemeindesekretärin hatten andere Schwerpunkte), diverse Kooperationen sollten neu aufgebaut, oder aufrecht erhalten werden, und die Arbeitszeiten waren mit 6-Tage pro Woche vertraglich festgehalten.

Eigentlich dachte ich, dass mir das nichts ausmachen würde, aber nachdem ich mit 75% gestartet hatte, durch Kooperationen plötzlich doch bei 100% war, noch nicht selbstbewusst genug, um meine Arbeitszeit anders einzuteilen, oder auf Ungleichgewicht in der Stelle hinzuweisen, fühlte ich mich wohler noch in der Probezeit wieder zu kündigen. Obwohl mich das Verlassen der dort geknüpften Kontakte sehr belastet hat. Und immer noch tut. Die Stelle wurde bis heute – einem Jahr nach meiner Kündigung – nicht neu besetzt.

 

Ärgerlicherweise machte ich den Fehler und mir nicht direkt ernsthafte Gedanken über einen anderen Berufsbereich zu machen, sondern suchte die Fehler an der vorherigen Stelle. Wobei ich niemanden kenne, und ich kenne sehr viele, die in diesem Bereich arbeiten, mit regelmäßigen Arbeitszeiten, freien Wochenenden, aushaltbaren Überstunden, wenig Konfliktpotential in der Stelle und einem klar definierten Aufgabenbereich. Das wären aber Dinge, die mir generell wichtig an einer Anstellung wären. Damit dass jeder Monat, jede Woche und jeder Tag absolut unterschiedlich ist, komme ich nicht gut zurecht. Ich suche mir alle Aufgaben selbst, stelle mir selbst Konzepte auf, mache Zeitpläne und trage für alle meine Ehrenamtlichen Mitarbeitenden Verantwortung.

Aber wie gesagt – ich habe nicht darüber nachgedacht, sondern mich direkt in eine andere Stelle mit demselben Prinzip gestürzt. Diesmal allerdings nur in Halbzeit. Dafür aber mit je einer Stunde zu pendeln. Und nicht nur auf zwei Arbeitsplätze, wie bei der ersten Stelle, sondern auf vier bezogen. Das bedeutet noch mehr Menschen, die unzufrieden damit sind, dass ich ein Diensthandy habe und nicht rund um die Uhr erreichbar bin.

Für Ehrenamtliche, mit denen ich hauptsächlich zusammen arbeite, ist die Trennung zwischen Beruf und Berufung fließend. Für mich nicht. Ich lege wert auf meine Privatsphäre und Zeiten außerhalb der Arbeit. Lasse ich mein Diensthandy allerdings an, erhalte ich auch gerne an freien Wochenenden, im Urlaub, oder spät Abends Anrufe und Nachrichten.

Fakt ist also, auch in dieser Stelle fühle ich mich nicht wohl. Nicht wegen der Menschen mit denen ich arbeite, sondern wegen der Rahmenbedingungen, was auch bedeutet ich muss das Berufsfeld wechseln.

Diesmal möchte ich aber wenigstens die maximale Befristung der Stelle (2 Jahre Elternzeitvertretung) mitnehmen. Somit habe ich ab jetzt noch etwas über ein Jahr Zeit mir zu überlegen, wie meine berufliche Zukunft aussehen soll.

 

Dazu werde ich euch in den kommenden Blogs mit zu meinen Berufsberatungsterminen nehmen.

 

Ich habe mich dazu entschieden die Berufsberatung der Arbeitsagentur in Anspruch zu nehmen. Allerdings nicht irgendeine, sondern die Hochschulberatung, für alle die Studieninteressierte sind, Hochschulabschlüsse haben, oder ähnliche Qualifikationen.

Alternativ (und irgendwie auch überschneidend) gibt es von der hiesigen Universität eine Studienberatung, die auch für Studieninteressierte, Studierende anderer Universitäten, Studienabsolventen, … offen ist und nicht darauf abzielt an den ortsansässigen Fakultäten einen Studiengang zu finden.

Da ich schon zweimal in dieser Beratung war – nach dem Uni-Abschluss und in der Phase, als ich überlegt habe die erste Stelle zu kündigen – hatte ich eine Ahnung, was auf mich zukommen würde.

 

Tatsächlich wurde ich auch darauf angesprochen, warum ich jetzt schon zum dritten Mal dieses Angebot in Anspruch nehmen würde: Das erste Mal hatte ich Panik nach der Uni keinen Job zu finden, von daher war der Fokus auf „irgendwas, was da ist und ich irgendwie ausführen kann“ zu finden. Beim zweiten Mal wurde der Prozess davon unterbrochen, dass ich mich für die Kündigung entschloss und mit Eintritt in die Arbeitslosigkeit nicht mehr von der Hochschulberatung beraten werden durfte, da ich in den Bereich der Arbeitsvermittlung gefallen war.

 

 

With that being said war die jetzige Beraterin wieder sehr freundlich und stellte mir den ergebnisoffenen Berufsfindungsprozess vor den ich im nächsten Post ansprechen werde. 


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